
Werksbesichtigung der Bauzeichner/innen bei Rinninger in Kißlegg
Die Bauzeichnerklasse B3BZ2T, Fachrichtung Architektur, der Karl-Arnold-Schule Biberach besuchte gemeinsam mit ihrem Klassenlehrer Kevin Weiß und Fachlehrer Johann Pauli die Betonwarenfabrik Rinninger in Kißlegg. Die Exkursion bot den Schülerinnen und Schülern wertvolle Einblicke in die Fertigung von Betonbauteilen unter ökologischen Gesichtspunkten.
Vor der Werksbesichtigung stellten Mitarbeiter das Unternehmen Hans Rinninger u. Sohn GmbH u. Co. KG in Kißlegg vor. Das Unternehmensmoto lautet: „Geht nicht – gibt‘s nicht“. Bereits seit 4 Generationen und über 110 Jahren werden im Familienunternehmen Betonbauteile nach streng kontrollierten Qualitätsstandards gefertigt. Heute arbeiten im Werk im Westallgäu rund 220 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon 12 Auszubildende, täglich an innovativen Lösungen aus Beton für den Tief-, Hoch- und Ingenieurbau. Rinninger versteht sich als Dienstleister und steht den Kunden im gesamten Bundesgebiet und über die Grenzen hinaus auch bei komplexen Projekten von Anfang an mit Spezialisten beratend zur Seite. 1000 t Beton werden im Schnitt pro Tag verarbeitet und 30 eigene Lkws sind täglich zu den Baustellen unterwegs. 38 Patentanmeldungen belegen die Innovationsfreude des Unternehmens und 40 Produktzertifikate bestätigen das Qualitätsniveau.
Ressourcenschonung und CO2-Reduktion mit RIKI-R-Beton 2.0
Ziel beim nachhaltigen Bauen ist, möglichst energiesparend und ressourcenschonend zu bauen. Damit soll gewährleistet werden, dass langfristig die Klimaschutzziele eingehalten werden. Rinninger als Betonlieferant verwendet recycelten Beton und kann den Anteil von R-Beton beim Transportbeton auf etwa 20 % im Tagesgeschäft etablieren. Das war die Basis zur Weiterentwicklung zum RIKI-R-Beton 2.0; RIKI steht für Rinninger Kißlegg. Die Betonwarenfabrik Rinninger verbindet den Ansatz der Ressourcenschonung mit der Reduzierung des CO2. Das Unternehmen hat neue Rezepturen mit stark reduziertem Zementklinkergehalt entworfen; dieser ist für den CO2-Fußabdruck von Beton verantwortlich. Entscheidender Punkt ist, dass es hinsichtlich Qualität und Kosten keinerlei Nachteile mit sich bringt. Der RIKI-R-Beton 2.0 besteht aus regional rezyklierten Gesteinskörnungen und regionalen Bindemitteln mit stark reduziertem CO2-Fußabdruck und kann im Hochbau mit einer Einsatzquote von durchschnittlich 80 % gleichwertig und ohne Mehrkosten gegenüber Normalbeton eingesetzt werden. Es können ca. 30 % CO2-Einsparungen erzielt werden und gegen minimale Mehrkosten kann CO2 bis zu 60 % reduziert werden. Das bedeutet in Summe mehrere Tausend Tonnen CO2-Einsparung im Jahr für unsere Umwelt.
Rinninger stellt Produkte für den Tiefbau, den Hochbau, der Oberflächen-Entwässerung, den Garten- und Landschaftsbau sowie Transportbeton her. Zum Service und den Dienstleistungen gehören Planung und Beratung, Bau und Monatage, Logistik und Fuhrpark sowie Autokranverleih und Monatagekran.
Die Werksbesichtigung bei Rinninger war für die Bauzeichnerinnen und Bauzeichner eine lehrreiche Erfahrung. Die gewonnenen Einblicke in die Betonfertigung werden ihnen in ihrer zukünftigen beruflichen Laufbahn sicherlich von großem Nutzen sein.
Nach dem Mittagessen im Hotel-Gasthof Ochsen folgte im neuen Schloss in Kißlegg eine baugeschichtliche Führung mit historischem Dachstuhl. Das Schloss ist ein dreistöckiges Gebäude mit zwei nach Norden gerichteten Seitenrisaliten. Das Hauptgebäude ist mit einem Satteldach, die beiden Risalite je mit einem Walmdach ausgestattet. Nach einem lehrreichen Besichtigungstag rundete ein Besuch im Eiscafé Dolomiti das Ausflugsprogramm ab.
Text und Fotos: Johann Pauli