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Besichtigung der Anlagenmechaniker im Klärwerk Langwiese

Die Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik im 2. Ausbildungsjahr besichtigen das Klärwerk Langwiese in Ravensburg

Begleitet wurden die Anlagenmechaniker vom Klassenlehrer Christoph Sipple und Fachlehrer Johann Pauli, der die Exkursion organisierte. Der technische Leiter Alexander Härdtner erläuterte in einer dreistündigen Führung sämtliche Reinigungsstufen: Zulaufgerinne, Rechenanlage, belüfteter Sand- und Fettfang, Vorklärung, Denitrifikation, Nitrifikation (Belebungsanlage), Nachklärung, Adsorptionsstufe, Sedimentation, Sandfilter sowie die Faulbehälter.

Die beiden Faulbehälter mit einem Fassungsvermögen von jeweils 7000 m³ sind die Erkennungsmerkmale des Klärwerks. Sie nehmen sowohl den Primärschlamm der Vorklärung als auch den Sekundärschlamm der Belebungsanlage auf. Beide Schlämme enthalten noch organische Stoffe wie Zellulose, Eiweiße oder Fette, die nun unter Luftabschluss in der Schlammfaulung von Bakterien zu Kohlendioxid und Methan abgebaut werden. Um den Mikroorganismen ideale Bedingungen zu schaffen, wird die Temperatur in den Faulbehältern konstant bei 38° C gehalten. Nach ca. 42 Tagen Aufenthaltszeit ist der Schlamm ausgefault und kann somit der Schlammentwässerung zugeführt werden. Als Endprodukt des gesamten Faulprozesses bleibt ein ausgefaulter Schlamm zurück, der aus 3 % Trockensubstanz und 97 % Wasser besteht.

Im Untergrund ging es zur Schlammentwässerung und zum Blockheizkraftwerk (BHKW). Das bei der Schlammfaulung anfallende Klärgas wird aus den Faulbehältern abgezogen und in einem Niederdruckgasbehälter zwischengespeichert. Über eine Gasdruckerhöhungsstation wird das Klärgas den drei BHKW (zusammen 1.200 KW elektrische Leistung) zugeführt. Durch die BHKW wird das gesamte anfallende Klärgas im Klärwerk in Wärme- bzw. elektrische Energie umgewandelt. Die Wärme wird zur Beheizung der Faulbehälter und der Gebäude genutzt. Die Stromproduktion beträgt über 100% des eigenen benötigten Strombedarfs.

Johann Pauli bedankte sich beim technischen Leiter Alexander Härdtner (rechts) für die sehr informative Besichtigung.